Der neue SureColor P9500 ergänzt unsere Reihe an SureColor 7000er und 9000er Proofdruckern und bringt uns vor allem hoffentlich ein weiteres Plus an Geschwindigkeit gerade für größere Aufträge. Durch einen neuentwickelten und jetzt vollbestückten Druckkopf mit 12 Tinten mit jeweils bis zu 800 Düsen soll er bis zu 2,4-fach schneller drucken als unsere anderen Proofdrucker, was gerade bei großen Proofvolumina vorteilhaft ist.
Wir sind momentan immer noch dabei, die Vielzahl von bei uns verwendeten Medien auf den neuen Drucker einzumessen und Erfahrungen mit dem neuen Proofdrucker zu sammeln. Viele der „Vorteile“ sind bei uns nicht wirklich relevant, da wir ja ganz spezielle Anforderungen im Proofdruck haben. In Sachen Gamut, also dem erzielbaren Maximalfarbraum konnten wir leider keinen wirklichen Zugewinn feststellen. Nach unseren Messungen hat sich der Farbraum zwar gegenüber den bisherigen Proofdruckern marginal verändert, aber nicht wirklich vergrößert.
Ein Beispiel: Der Drucker druckt ja zugegeben deutlich schneller als unsere anderen Drucker. Aber: Er braucht im Gegenzug wesentlich länger, das Proofpapier zum Trocknen an die Ventilatoren zu befördern, und auch die anschließende Messung des Medienkeiles dauert länger als auf den 7000er und 9000er Systemen. Bei einem DIN A4 Proof mit Medienkeil und Prüfprotokoll ist der 9500er bei einer Dauer von etwas über 8 Minuten gerade einmal 8 Sekunden schneller. Die höhere Druckgeschwindigkeit büßt er also an anderer Stelle nahezu vollständig wieder ein.
A4 Proofs werden also nicht die Domäne dieses Druckers werden, sondern wir werden eher versuchen, die größeren Formate auf dem 9500 zu proofen, bei denen der Geschwindigkeitsvorteil stärker zum tragen kommt.
Das erinnert mich ein wenig an den Umstieg auf Fiery 7, das ja mit der FastRIP Technologie bis zu 5-mal schneller sein sollte als die Vorgänger-Version. De facto war und ist die FastRIP Technologie aber so fehlerbehaftet, daß wir sie nie einsetzen konnten, da gefühlt jeder 20ste Job damit falsch verarbeitet oder gar nicht verarbeitet werden konnte. Auf der anderen Seite wurde aber mit dem Versionsupgrade die gesamte Proofsoftware erheblich langsamer … für uns als Nicht-FastRIP-Nutzer blieb also im Schnitt nur ein langsameres System übrig.
So machen wir derzeit noch unsere Erfahrungen mit dem neuen Proofdrucker. Als erstes Fazit lässt sich sagen: Vieles ist besser, manches schlechter, manches einfach auch nur anders geworden. Daß der Drucker noch recht neu ist merken wir auch daran, daß permanent noch neue Medienaktualisierungen nachgeschoben werden. Wir haben auch auch schon einige gute Jobs über den Drucker laufen lassen, bei denen er uns nicht enttäuscht hat. Insofern sieht das erste Fazit doch leicht optimistisch aus.
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