Zehn Punkte, die Sie beim Proof unbedingt beachten sollten.

Proofs erstellen zu lassen ist eigentlich ganz einfach. Erfahrungsgemäß stolpern zahlreiche Kunden aber über die immer gleichen Fehler. Wir haben Ihnen die wichtigsten zehn Punkte für einen erfolgreichen Proofjob zusammengestellt:

1.: Proofen Sie so spät wie möglich im Produktionsprozess
2.: Wählen Sie das richtige Proof Profil für Ihre Zwecke aus
3.: Wandeln Sie RGB oder LAB Bilder nach CMYK um
4.: Benennen Sie Pantone und HKS Farben korrekt
5.: Proofen Sie Ihre Daten im Verhältnis 1:1 und nicht kleinskaliert
6.: Proofen Sie stets mit UGRA/Fogra Medienkeil 3.0
7.: Achten Sie auf ein korrektes Job-Ticket
8.: Achten Sie bei Ihrem Dienstleister auf aktuelle Proof Software und Hardware
9.: Akzeptieren Sie nur echte „Kontrakt-Proofs“ nach ISO 12647-7
10.: Achten Sie auf gültige Zertifizierungen Ihres Proof-Dienstleisters

im Folgenden möchten wir Ihnen diese einzelnen Punkte etwas ausführlicher vorstellen.

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ISO12647 … und weiter? Zur Fortentwicklung des ProzessStandard Offsetdruck

Derzeit arbeitet die Fogra mit viel Engagement daran, die ISO 12647 zu modernisieren und an die derzeitigen Umgebungsbedingungen anzupassen.

Wichtige Neuerungen der reformierten ISO 12647 werden sein:

  • Neuerungen im Bereich der Papiertypen (PT)
  • Neue Tonwertzunahmen
  • Für den Proof: Neue Papiere mit optischen Aufhellern

Warum wird die ISO 12647 überarbeitet? An drei zentralen Stellen haben sich seit der letzten Revision im Jahr 2004 die Umgebungsbedingungen stark verändert.

Papiertypen

Die bisherigen Papiertypen 3 und 5 mit den 2004 definierten Papierweißen sind am Markt heute kaum mehr erhältlich. Auch Bilderdruckpapiere weisen heute eine deutlich stärkere Blaufärbung auf als noch vor wenigen Jahren. Dazu kommt, daß über die Revision von D50 im Jahr 2009 auch die Beleuchtung in den Drucksälen heute deutlich mehr UV-Anteile enthält, als vor 2009. Das verursachte bislang teilweise nicht zu kontrollierende Probleme in der Abmusterung von Proofs ohne optischen Aufhellern gegenüber Papieren mit einem hohen Anteil an Aufhellern. Neu werden vermutlich statt der bisherigen 5 Papiertypen jetzt 8 Papiertypen sein, bei denen auch zwischen glänzendem und mattem Bilderdruckpapier unterschieden wird:

  • PT1: Gestrichenes Bilderdruckpapier (Premium coated)
  • PT2: Aufgehelltes, gestrichenes Bilderdruckpapier (Improved coated)
  • PT3: Glänzend gestrichenes Magazinpapier (Standard coated glossy)
  • PT4: Matt gestrichenes Magazinpapier (Standard coated matte)
  • PT5: Holzfrei ungestrichen
  • PT6: Superkalandriert, ungestrichen
  • PT7: Aufgebessertes ungestrichenes Papier
  • PT8: Standard ungestrichen

Aus diesen acht Papiertypen werden unter anderem durch die Anwendung eines frequenzmodulieren nicht-periodischen Rasters und einer konventionellen, periodischen Rasterung insgesamt 16 Druckbedingungen.

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Ein Proof ohne Profil. Geht das?

An Proofdienstleister wird oft die Frage gestellt: „Ich muss einen Proof machen lassen, weiß aber nicht, für welches Profil. Kann ich auch einen Proof ohne Profil erstellen lassen?“

Proofs sind normierte Produkte, die nach einem bestimmten Satz an Werten erstellt werden und geprüft werden. Genau das ist auch der Punkt, der sie von irgendwelchen „bunten Ausdrucken“ unterscheidet.
Konkret: Ein Proof für Bilderdruckpapier wird nach den Normwerten von ISOCoated V2 hergestellt (Papiertyp 1 und 2, glänzend und matt gestrichen Bilderdruck, Tonwertzunahmekurven A (CMY) und B (K) aus ISO 12647-2:2004) und nach einem Wertesatz überprüft (FOGRA39L). Ein Proof für Naturpapier (z.B. PSOUncoated oder ISOUncoated) wird nach ganz anderen Wertesätzen hergestellt und überprüft. Logisch, denn ein Druck auf einem Naturpapier sieht nachvollziehbar in Sachen Buntheit und Weißwert definitiv anders aus, als ein Druck auf Bilderdruckpapier.

Ein Proof muss daher immer nach einer Norm erstellt sein und nach einem Referenzwertesatz überprüfbar sein. Eine Liste der aktuellen Proof Profile (Stand 2012) finden Sie hier.

Das Problem: Zahlreiche Druckverfahren wie z.B. ein Digitaldruck auf einem Farblaser oder ein Druck auf einem Large-Format-Printing System (LFP) sind nicht normiert und daher gibt es dafür keine gültigen Profile und Spezifikationen.

Was also tun? Als „De Facto Basis“ hat sich der am häufigsten verwendete Standard durchgesetzt: ISOCoated V2.

Das ist verständlich, denn farbkritische Drucke, Kataloge etc. werden überwiegend im Offsetdruck auf Bilderdruckpapier hergestellt und unterliegen daher diesem Standard. Daher geht man überwiegend auch davon aus, daß sich z.B. ein Digitaldrucker oder ein LFP-Drucker an diesem Standard orientieren sollte, und mindestens dieses Farbergebnis erreichen sollte.

Wenn Sie also einen Proof erstellen müssen, aber über keine genauen Angaben zu dem benötigten Profil verfügen, dann proofen Sie im Zweifel ISOCoated V2. Das hat sich in der Branche als am häufigsten eingesetzter Standard durchgesetzt und wird daher stets als Basis Proof akzeptiert werden.

Ein Proof ohne Profil kann leider nicht hergestellt werden, denn das wäre eben nur „buntes Papier aus einem Proofsystem“, aber kein valider, ISO-konformer Proof.

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