MYIRO-9: Neues Farbmessgerät von KonicaMinolta im Einsatz

MYIRO-9: Neues Messgerät von KonicaMinolta im Einsatz bei Proof.de

In den letzten Monaten haben wir bei Proof.de überlegt, unsere bereits sehr gute Farbmesstechnik in Sachen Geschwindigkeit und Messpräzision weiter zu verbessern. Relativ schnell war klar, daß dafür nur zwei Geräte in Frage kommen: Das KonicaMinolta MYIRO-9, der Nachfolger des früheren FD-9 oder das X-Rite ISIS 2 XL. 

Der Ausgangspunkt: Da wir bei der Proof GmbH über 5 Proofgeräte verfügen, ist für uns das Einmessen von Targets zur Profiloptimierung ein zeitkritisches Unterfangen. Daher hatten wir uns in den letzten Monaten nach einem Upgrade unseres bisherigen X-Rite i1-iO-Tisches umgetan, denn hier hatten wir immer die Schwierigkeit: Wenn wir eine iterative Farbmessung der Profiloptimierung gestartet haben, dann mussten wir immer zwei Messtargets pro Messdurchlauf einmessen. Und das Einmessen am i1-iO Tisch heißt: Dreimal auf das Target klicken, und dann wiederum per Klick die Messung starten. Nach einigen Minuten war dann das erste Target eingemessen, das dann vom Messtisch genommen werden musste, das neue Target aufgelegt, wieder dreimal geklickt, dann auf „Messen“ geklickt und dann war irgendwann ein IT8-Chart mit 1.617 bzw. bei einem modifizierten Target über 1800 Messfelder eingemessen. Das Ganze wurde dann optimiert, und ging dann wieder in die nächste drucken, messen und optimieren-Runde, und – je nach Ergebnis der Optimierung – wurde das 3-4 Mal pro Drucker und pro Proofsubstrat wiederholt. Da bei M1-Messungen der iO-Tisch jede Zeile zudem zweimal abfahren muss, war die Messgeschwindigkeit für alle OBA-haltigen Proofsubstrate noch weiter reduziert.

Unsere Wahl: Das KonicaMinolta MYIRO-9

Nach eingen Überlegungen haben wir uns für das KonicaMinolta MYIRO-9 entschieden, warum? Für das X-Rite ISIS 2 XL spechen ja einige deutliche Beweggründe: Wir wären weiter in den X-Rite Welt geblieben, das Gerät ist schnell und hat eine geringe Abweichung von Messgerät zu Messgerät und von Messung zu Messung … und durch den guten Abgleich innerhalb der X-Rite Familie wären wir sicher zu sehr guten Ergebnissen gekommen. Doch das MYIRO-9 ist einfach in Geschwindigkeit und Messpräzision einen Tacken besser als das Konkurrenzgerät aus dem Hause X-Rite.

Das neue MYIRO-9 von KonicaMinolta bei der Proof GmbH in Tübingen im Einsatz

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Unsere Proofs: Doppelt gemessen für mehr Farbpräzision

proof.de Medienkeil Mediawedge ISO 12647-7 vs. ISO/DIS 12647-7:2016

Ein Proof bedeutet für uns, eine sehr farbexakte Reproduktion eines Kundenmotives innerhalb der Toleranzen der aktuellen ISO 12647-7:2016.

Unser Anspruch ist schon immer ein höherer, als innerhalb der Norm zulässig. Wir möchten innerhalb der Hälfte der zulässigen Toleranzen liegen. Und in den meisten Fällen schaffen wir das auch zuverlässig.

Doch wenn Sie mit einer Woche Abstand dasselbe Motiv zweimal proofen lassen, werden sich die Proofs immer etwas voneinander unterscheiden:

  • Obwohl sehr farbstabil, druckt kein Proofdrucker immer identisch
  • Zwischen den beiden Proofs kann eine neue Kalibrierung oder ein neues Optimierungsprofil geschrieben worden sein, das nicht mehr exakt identisch zum vorherigen, alten Optimierungsprofil ist.
  • Auch Temperatur- und Luftfeuchteschwankungen können – insbesondere im Sommer – die Farbwiedergabe leicht beeinflussen.
  • Messgeräte haben immer eine gewisse Schwankung von Gerät zu Gerät und Messung zu Messung, die sich in unterschiedlichen Prüfprotokollen und in unterschiedlichen Kalibrierungen der Geräte äußern können

Wir proofen zudem auf drei unterschiedlichen Epson Proofdruckermodellen, die alle über einen eingebauten Spectroproofer mit X-Rite ILS30 Messmechanik verfügen. Dadurch verfügen wir über einen hohen Durchsatz und können auch umfangreichere Aufträge schnell abarbeiten und versenden. Aber dadurch besteht eben auch die Chance, dass die Proofs auf unterschiedlichen Proofdruckern erstellt und durch unterschiedliche Messmechaniken geprüft werden. Dadurch entstehen bei uns naturgemäß höhere Abweichungen zwischen zwei Proofs als bei Dienstleistern, die nur über einen Proofdrucker und eine Messmechanik verfügen.

Unsere Proofs: Doppelt gemessen ist präziser

Um Ihnen dennoch optimale Farbpräzision und Homogenität garantieren zu können, verwenden wir unterschiedliche Messgeräte für die Linearisierung, Profilierung, Profiloptimierung und Verifizierung des Prüfprotokolles.

  • Die Linearisierung und anschließende Profilierung unserer Proofer wird vollautomatisch im Gerät durch den eingebauten X-Rite Spectroproofer mit dem ILS30 durchgeführt
  • Die auf der Profilierung aufsetzende noch präzisere Profiloptimierung wird mit einem externen i1 Pro 2 auf einem iO-Tisch eingemessen. Wir messen und optimieren jeweils drei bis vier Iterationen und wählen dann das beste Optimierungsprofil für den jeweiligen Proofer aus
  • Wenn Sie einen Medienkeil mit Prüfprotokoll bestellen, wird dieses vollautomatisch wiederum durch den eingebauten Spectroproofer erstellt

Dieses Vorgehen hat in Sachen Farbpräzision entscheidendende Vorteile:

  • Alle Proofdrucker werden über dasselbe externe Messgerät optimiert. Dadurch können Unterschiede und Schwankungen zwischen den einzelnen Proofdruckern und Messmechaniken ausgeglichen werden. Das bringt nahezu farbidentische Proofs, egal auf welchen Proofer diese produziert werden
  • Mit jedem Medienkeil mit Prüfprotokoll wird der Proof einzeln vermessen und geprüft. Würde also Unstimmigkeiten zwischen dem externen und internen Spektralfotometer  auftreten, würde das Prüfprotokoll sofort fehlschlagen
  • Dadurch wird ausgeschlossen, dass z.B. ein Messgerät auf dem „grünen Auge blind wird“, aber sich ja ständig selbst kontrolliert und das daher niemals auffällt

Genau genommen wird dadurch jeder Proof nicht nur doppelt kontrolliert, sondern sogar vierfach, da die Profiloptimierung ja auf drei Proofdruckern durch drei Messmechaniken geprüft wird. Würde die zentrale Messmechanik der Profiloptimierung fehlerhaft arbeiten, würden die Prüfprotokolle aller Proofgeräte fehlschlagen. Würde ein Proofgerät und eine Messmechanik ausreißen, würden die Prüfprotokolle auf einem Gerät, aber eben nicht auf allen fehlschlagen.

Dieses Vorgehen ist zwar etwas aufwändiger, aber bringt nur Vorteile für uns und unsere Kunden. Unsere Proofs sind damit so homogen, wie wenn sie nur aus einem Proofdrucker produziert würden, aber gleichzeitig nach der Überprüfung des Medienkeiles von zwei Messmechaniken bearbeitet und für gut befunden worden. Das gibt Ihnen und uns ein spürbares Mehr an Prozessqualität für die Proofproduktion.

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