Spektralmessungen mit Kugelkopfgeometrie für freieFarbe abgeschlossen

Ende des letzten Jahres haben wir in Tübingen über 46.000 spektrale Messungen mit einem KonicaMinolta CM-26d vorgenommen, um die beiden freieFarbe CIELAB HLC Farbatlasse XL in semimatte und matte auch für andere Industrien als den Druckbereich besser nutzbar zu machen.

Nachdem im letzten Jahr Holger Everding und Matthias Betz bei MatchMyColor in Basel bereits erste Messreihen mit einem klassischen freieFarbe HLC Farbatlas mit etwas über 2.000 Farbfeldern abgeschlossen haben, wurden nun in Tübingen rund 23.000 Farbfelder jeweils doppelt gemessen, einmal SCI und einmal SCE, also mit und ohne „Specular Component“ bzw. mit und ohne Glanzeinschluss. Die 46.000 spektralen Datensätze wurden im Februar innerhalb von freieFarbe distribuiert und geprüft, und stehen demnächst auch zum Download für alle Anwender über freieFarbe oder in MatchMyColor Colibri kostenlos zur Verfügung.

Die Messungen mit der im Druckbereich gängigen 45/2° Messgeometrie sind ja schon seit über 2 Jahren abgeschlossen und veröffentlicht, aber für Kugelkopfmessgeräte in de:8° nach DIN5033-7, JIS Z 8722c, ISO7724/1, CIE No.15 lagen bislang keine Spektraldaten vor. Solche Messgeräte sind im Bereich der Lack- und Farbenindustrie, im Bereich Normung und in vielen weiteren Branchen sehr vertreten und so fehlte bislang das Bindeglied des freieFarbe CIELAB HLC Colour Atlas XL von der Druckbranche in die Farbanwendungen dieser kugelkopforientierten Branchen. Diese Lücke wurde nun geschlossen.

Kugelspektralfotometer werden meist zur Farbmessung bei glänzenden und reflektierenden Oberflächen verwendet. Die Probe wird über spezielle Lampen diffus aus allen Winkeln beleuchtet. Die Messung erfolgt nicht senkrecht wie z.B. bei einem i1 Pro2, sondern in einem Winkel von 8 Grad. Bei unseren Messungen haben wir parallel zwei Messmodi eingemessen: SPIN oder SCI und SPEX oder SCE. Diese beiden Kürzel stehen für „Specular included“, also Glanz eingeschlossen und „Specular excluded“ – also Glanz ausgeschlossen. Im SPIN-Messmodus ist die sogenannte „Glanzfalle“ des CM 26d geschlossen, bei SPEX ist die Glanzfalle geöffnet, damit die Glanzkomponente aus der Kugel austreten kann und somit nicht mitgemessen wird.

Damit stehen für den HLC Farbatlas für die Nutzer der Spektraldaten immer zum einen das gesamte reflektierte Licht – also Farbe und Glanz – oder nur die Farbe ohne Glanz zur Verfügung. Bei dem semi-matten, auf einem GMG ProofMedia premium semiMatte 250 hergestellten freieFarbe HLC Atlas ist die Glanzkomponente naturgemäß stärker in der Auswirkung als bei dem matten Atlas, der auf einem GMG ProofPaper Matte 140 produziert wurde.

Die spektralen Daten werden zeitnah auf freieFarbe.de als Download veröffentlicht werden.

Anbei einige Bilder vom Einmessen der Seiten des freieFarbe CIELAB HLC Atlasses

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