Farbabweichungen von PANTONE EXTENDED GAMUT Coated im Proof in Delta-E (∆E)

Vergleich zwischen PANTONE U-Farben im Fächer und der Simulation im Farbproof

Aktuelle Proofsysteme können Sonderfarben wie HKS oder Pantone sehr gut wiedergeben. Mit der Fiery XF 6.3 Proofsoftware und dem Epson SC-P9000V Proofdrucker haben wir ausgewertet, mit welcher Farbabweichung in Delta-E die PANTONE Extended Gamut Coated Farben geprooft werden können.

Die Farbabweichungen wurden anhand des gemessenen Farbraumes des Proofsystems von proof.de von der Proofsoftware berechnet. Abweichungen sind daher in der Praxis möglich. Es zeigt sich aber, daß fast alle PANTONE Farben recht gut im großen Farbraum des Proofgerätes simuliert werden kann.

Je kleiner der ∆E-Wert, desto geringer ist der Farbabstand von der PANTONE Referenz zur geprooften PANTONE Farbe. Höhere ∆E Werte zeigen, welche PANTONE-Farben im Proof schlechter wiedergegeben werden können.

PANTONE
EXTENDED GAMUT Coated

Delta-E Farbabweichung
Proof

PANTONE
EXTENDED GAMUT Coated

Delta E
Farbabweichung
Proof
PANTONE 100 XGC 0.24 ∆E PANTONE 355 XGC 0.84 ∆E
PANTONE 101 XGC 0.24 ∆E PANTONE 356 XGC 0.00 ∆E
PANTONE 102 XGC 0.49 ∆E PANTONE 357 XGC 0.64 ∆E
PANTONE 103 XGC 0.64 ∆E PANTONE 358 XGC 0.27 ∆E
PANTONE 104 XGC 0.93 ∆E PANTONE 359 XGC 0.27 ∆E
PANTONE 105 XGC 0.77 ∆E PANTONE 360 XGC 0.59 ∆E
PANTONE 106 XGC 0.24 ∆E PANTONE 361 XGC 0.65 ∆E
PANTONE 107 XGC 0.50 ∆E PANTONE 362 XGC 0.35 ∆E
PANTONE 108 XGC 0.25 ∆E PANTONE 363 XGC 0.38 ∆E
PANTONE 109 XGC 0.26 ∆E PANTONE 364 XGC 0.88 ∆E
PANTONE 110 XGC 0.57 ∆E PANTONE 365 XGC 0.26 ∆E
PANTONE 111 XGC 0.98 ∆E PANTONE 366 XGC 0.27 ∆E
PANTONE 112 XGC 0.36 ∆E PANTONE 367 XGC 0.55 ∆E
PANTONE 113 XGC 0.25 ∆E PANTONE 368 XGC 0.61 ∆E
PANTONE 114 XGC 0.50 ∆E PANTONE 369 XGC 1.04 ∆E
PANTONE 115 XGC 0.50 ∆E PANTONE 370 XGC 0.00 ∆E

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Der Proof ist viel dunkler als das Bild auf meinem Monitor. Warum?

Oft sind Kunden verunsichert, wenn Sie einen Proof in den Händen halten. „Der Proof des BIldes ist viel dunkler, als das Bild auf meinem Monitor aussieht. Warum ist das so? Und was tue ich jetzt?“

Für eine Abweichung zwischen Proof und z.B. der Monitordarstellung gibt es viele mögliche Gründe:

  • Der Monitor ist nicht kalibriert
    Nur kalibrierte Monitore können auch Farbe akkurat darstellen. Wenn ich einen billigen Monitor kaufe und an meinen Computer anschließe, kann ich definitiv keine reelle Farbe sehen. Als Faustregel gilt: Nur ein hardwarekalibrierter Monitor hat eine Chance auf korrekte Farbe.
  • Der Monitor ist zwar kalibriert, aber die Farben sehen dennoch anders aus
    Ein Monitor unter 1.000 Euro kann meistens nicht auf gute Farbdarstellung für den Standardfarbraum ISOCoated V2 kalibriert werden, weil er einen zu geringen Farbumfang hat. Nur echte Proof Monitore sind auch auf die Darstellung der proofbaren Farben ausgelegt und dafür geeignet. Wirklich gut für den grafischen Einsatz sind Monitore meist dann, wenn sie den Farbraum Adobe-RGB zu nahezu 100% abdecken können, weniger geeignet sind Monitore, die zumindest den kleineren sRGB Farbraum noch darstellen können. Aber an manchen Stellen ist der sRGB Farbraum kleiner als ISOCoatedV2, es gibt dann also einige kleinere Farbbereiche, die auf einem Proof dargestellt werden können, aber am Monitor nicht.
  • Der Monitor ist werkskalibriert, aber auf D65
    Viele Monitore sind auf sRGB als Farbraum ausgerichtet, und werden daher auf D65 Tageslicht kalibriert, da der Monitor auf den sRGB Farbraum und die Darstellung im Internet ausgerichtet ist. Für die Abstimmung mit einem Proof muss der Monitor aber auf D50 Normlicht kalibriert werden. Auch dadurch kann es zu Abweichungen zwischen Proofdruck und Monitordarstellung kommen.
  • Der Proof wird nicht unter D50 Normlicht betrachtet
  • Gerade im Winter sind die Lichtbedingungen oft schlecht. Und Glühlampen, Energiesparlampen und konventionelle Neonröhren liefern nur eine sehr schlechte Farbdarstellung. Ohne D50 Lichtquelle kann ein Proof nicht immer korrekt beurteilt werden. Wir staunen oft selbst über diese farblichen Veränderungen: Wir schneiden unsere Proofs in einem Raum mit D50 Deckenbeleuchtungen nach dem aktuellen ISO 3664:2009 Standard, aber an den Schneidegeräten haben wir noch Schreibtischlampen mit Vollspektrum-LED-Birnen im Einsatz, da es dafür keine Normlicht-Birnen gibt, wir aber eine sehr gut ausgeleuchtete Arbeitsfläche am Schneidegerät brauchen. Wenn wir aber den Proof visuell prüfen wollen, dann müssen wir immer zu unserer Just Normlicht D50 Proofstation gehen, die mit hellen Normlichtröhren ausgestattet ist und Tageslicht sowie andere Lichtquellen abschirmt. Wir sind hier oft selbst erstaunt, wie unterschiedlich die Farbdarstellung zwischen Schneideplatz und Normlichttisch ist.
  • Die Farbeinstellungen in der Software sind falsch
    Oftmals wird die Bildbearbeitungssoftware wie Photoshop einfach ohne Anpassungen installiert und genutzt. Dabei entsprechen die gewählten Farbprofile oft nicht den Profilen, nach denen geprooft wird. Apfel-Shift-K bei Macintosh bzw. Steuerung-Shift-K bei Windows zeigen Ihnen Ihre Profileinstellungen in Photoshop an, die sie öfter für ihre Anwendungen prüfen und diese anpassen sollten. Speziell bei Proofs auf Naturpapieren zeigt Ihnen Ihre Software mit einem Bilderdruckprofil als Farbeinstellung ein sehr abweichendes Ergebnis an, da ja auf Naturpapieren keine so gesättigten und dunklen Farbtöne wie auf Bilderdruckpapier erreicht werden können.

Generell kann kein Patenrezept für die korrekte Darstellung von Proofs zum Monitor gegeben werden. Ist aber ein Proof mit UGRA/Fogra Medienkeil CMYK V3.0  und Prüfprotokoll versehen ist die Chance hoch, daß er sehr präzise die in der Datei enthaltenen Farben reproduziert. Entspricht Ihr Monitorbild nicht dem Proof, liegt der Fehler zumeist bei einer der oben genannten Ursachen. Die Ursachenliste oben kann Sie bei der Fehlersuche unterstützen. Gerne empfehlen wir Ihnen hier auch das Cleverprinting Handbuch PDF/X und Colormanagement, das Sie bei Cleverprinting kostenlos als niedrigaufgelöste PDF-Version laden können, oder dort und bei uns im Shop auch bestellen können. Es zeigt in vielen Beispielen anschaulich die Grundlagen für korrektes Farbmanagement.

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