In den Anfangszeiten von Farbräumen wurde von Apple und z.B. in Photoshop bis Version 5.5 standardmäßig der Monitorfarbraum als Arbeitsfarbraum eingestellt. Doch wurde schnell klar, daß in einer Agentur mit 10 Macs in 10 verschiedenen Farbräumen gearbeitet wird. Ein neutrales Konzept musste also her.
RGB Farbräume gibt es wie Sand am Meer. Im Bereich der Print-Medien existieren zur Zeit primar noch drei verschiedene Varianten: sRGB, AdobeRGB(1998) und eciRGB_V2.
Der sRGB Farbraum findet sehr stark im Bereich von Digitalkameras Verwendung und ist hier im Consumer-Segment der Branchenprimus. Problem für den Druck: sRGB ist ein relativ kleiner Farbraum, und deckt die Farbmöglichkeiten moderner Offsetdrucksysteme und von Digitaldruckern nicht ab. Da also Offsetdruck-Profile wie ISOCoated_v2 einen deutlich größeren Farbraum haben, macht es also wenig Sinn, in sRGB Retuschen auszuführen.
Optimal aus unserer Sicht ist eciRGB_V2, eine Weiterentwicklung von eciRGB. Dieser Farbraum wurde speziell für die Verwendung im Druckbereich geschaffen und bietet einige Stärken:
Er deckt die Farben aller heutigen Druckfarbräume ab (Offset, Tiefdruck, Rollenoffset, Zeitung), ist aber nicht viel größer und verschenkt damit keine Auflösung.
Gleiche Töne von Rot, Grün und Blau ergeben neutrale Grautöne
Zwischen 0/0/0 und 50/50/50 herrscht grob der gleiche Abstand wie zwischen 50/50/50 und 100/100/100. Die Schwarzsteigerung wird als ähnliche gesehen.
Die Weiße liegt bei 5000 Kelvin und das Gamma bei 1.8
Der durch Adobe seit Photoshop 5.5 und heute in allen Teilen der Adobe Produktpalette weit verbreitete Farbraum AdobeRGB 1998 ist ebenfalls gut für den Druckbereich geeignet, arbeitet allerdings mit einem Gamma von 2.2 und ist auf Weißegrade von D50 bis D65 ausgelegt. Sämtliche gängigen Druckfarbräume können in AdobeRGB 1998 ebenfalls gut abgebildet werden. Eine Adobe Dokumentation zu diesem Farbraum finden Sie hier.
Durch unser Engagement bei freieFarbe e.V. wurde beim letzten Treffen in der Schweiz der Wunsch nach einem crossmedialen Tool für Designer laut, mit dem man Schnittmengen von Farben aus dem freieFarbe CIELABHLC Colour Atlas XL bilden kann. Mit Gamutmap hat die Proof GmbH nun ein solches Tool geschaffen, das allen Designern kostenlos zur Verfügung steht. Mit Gamutmap können aus 34.250 Farben des gesamten CIELAB Farbraumes nahezu 100 einzelne Farbräume angezeigt, oder Schnittmengen aus vielen kombinierten Farbräumen angezeigt werden. Ein Beispiel: Als Designer suchen Sie nach Farben für ein neuesweiterlesen
RGB-Farbräume sind Farbsysteme, die verschiedene Farbtöne mit den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau darstellen. RGB-Farbräume werden in der digitalen Bildbearbeitung, Fotografie und Computertechnik verwendet, um Farben präzise zu definieren. Die wichtigsten RGB-Farbräume und ihre Besonderheiten sind: sRGB sRGB ist der am weitesten verbreitete RGB-Farbraum und wird von den meisten Monitoren, Druckern und digitalen Kameras verwendet. Er wurde von HP und Microsoft in den 1990er Jahren entwickelt, um einen Standard für die Farbdarstellung im Internet und auf verschiedenen Geräten zu schaffen. Eigenschaften von sRGB: Adobe RGB Adobe RGB wurde 1998weiterlesen
Immer öfter erreichen uns in letzter Zeit Farbmanagement-Consulting-Anfragen, bei denen „Digital First“-Designs an ihre Grenzen geraten: Nämlich immer dann, wenn nach einigen Monaten oder Jahren der erste Messeauftritt, der erste Jahresbericht oder der erste Katalog im klassischen Onlinedruck ansteht. Und genau in diesem Moment fällt allen Beteiligten auf, daß sie gar nicht wissen, wie sich ihre „Digital First“-Farbstrategie im Druck darstellen soll. Doch zeigen wir das Problem einmal von vorne: Digital First = Erste Priorität für digitale Online-Medien. Aber was, wenn der Druck kommt? Auch bei großen Weltkonzernen bis kleinenweiterlesen
Die InDesign User Group Stuttgart IDUG hatte bei ihrem letzten virtuellen Meeting mit Peter Jäger von pro2media aus der Schweiz ein freieFarbe-Mitglied zu einem Vortrag eingeladen, der über zeitgemäßes, crossmediales Corporate Design mit offenen Standards auf Basis der Tools wie dem freieFarbe e.V CIELAB HLC Farbatlas XL oder der davon abgeleiteten Weblösung gamutmap.de der Proof GmbH berichtet. Das Webinar inklusive der anschließenden Fragen-und-Antworten ist hier gratis zugänglich. Peter Jäger hat eine Variante ohne die Fragen und Antworten auf seinem com2publish.ch-Kanal veröffentlicht. https://youtu.be/3OnCapNwhVc Post Views: 4.551
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3 Gedanken zu „Welcher RGB Arbeitsfarbraum ist für farbverbindliches Arbeiten geeignet?“
Eine Frage dazu am Rande:
Nun ist ja der Farbraum von eciRGBv2 größer als der Farbraum von sRGB.
Warum sind die Datenfiles (Speicherplatzbedarf) von identischen sRGB-Bildern dann regelmäßig deutlich größer als die von eciRGBv2-Bildern? – Wird das durch die strengere Normung irgendwie sinnvoller definiert, sodass dadurch auch automatisch Speicherplatz gespart wird?
Grüße Oliver
Das kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Ich habe einmal dasselbe Bild mit sRGB und ECIRGBV2 Profil versehen, und dann mit identischen Einstellungen aus Photoshop als JPEG abgespeichert. Die beiden Dateien sind bis auf wenige Bytes absolut identisch groß im Speicherplatzbedarf. Ich habe mir auch die beiden Profile noch einmal angesehen, auch die sind ja fast identisch groß. Daran kann es also auch nicht liegen, daß die Einbettung hier unterschiedliche Dateigrößen erzeugen würden.
Das kam heute per Email von Datacolor: Ein kostenloses Tutorial für die Schwarz Weiss Fotografie mit folgemdem Inhalt:
„Neben der Kalibrierung von Monitoren und Druckern spielen die Farbeinstellungen in Photoshop (Lightroom, Indesign, Illustrator, …) eine entscheidende Rolle. Experten wie der Trainer Jens Eilers und der Fachautor Christian Piskulla sind sich hier erfreulich einig: Für die meisten Anwendungen empfehlen sie die Profile der European Color Initiative, kurz ECI. Die Spezialisten stellen auf ihrer Homepage eine Vielzahl von ICC-Profilen zum kostenlosen Download bereit, ergänzt um weitere Unterlagen rund ums Farbmanagement und digitale Arbeitsabläufe. Konkret bedeutet das: Laden Sie die Profile „eciRGB v2“ und „ISO Coated v2 (ECI)“ herunter. Kopieren Sie sie anschließend in „WINDOWS/ system32/spool/drivers/ color“ oder in „Benutzer/ Benutzername/Library/ ColorSync/Profiles“. Jetzt wählen Sie die beiden Arbeitsfarbräume aus. Für einen rein fotografischen Workflow kann der Farbraum „Adobe RGB“ eine Alternative sein. Behalten Sie in Dateien eingebettete Profile bei.“
Viele Grüße an Proof.de, Sie waren also einiges früher dran als die Experten von Datacolor 🙂
Eine Frage dazu am Rande:
Nun ist ja der Farbraum von eciRGBv2 größer als der Farbraum von sRGB.
Warum sind die Datenfiles (Speicherplatzbedarf) von identischen sRGB-Bildern dann regelmäßig deutlich größer als die von eciRGBv2-Bildern? – Wird das durch die strengere Normung irgendwie sinnvoller definiert, sodass dadurch auch automatisch Speicherplatz gespart wird?
Grüße Oliver
Das kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Ich habe einmal dasselbe Bild mit sRGB und ECIRGBV2 Profil versehen, und dann mit identischen Einstellungen aus Photoshop als JPEG abgespeichert. Die beiden Dateien sind bis auf wenige Bytes absolut identisch groß im Speicherplatzbedarf. Ich habe mir auch die beiden Profile noch einmal angesehen, auch die sind ja fast identisch groß. Daran kann es also auch nicht liegen, daß die Einbettung hier unterschiedliche Dateigrößen erzeugen würden.
Das kam heute per Email von Datacolor: Ein kostenloses Tutorial für die Schwarz Weiss Fotografie mit folgemdem Inhalt:
„Neben der Kalibrierung von Monitoren und Druckern spielen die Farbeinstellungen in Photoshop (Lightroom, Indesign, Illustrator, …) eine entscheidende Rolle. Experten wie der Trainer Jens Eilers und der Fachautor Christian Piskulla sind sich hier erfreulich einig: Für die meisten Anwendungen empfehlen sie die Profile der European Color Initiative, kurz ECI. Die Spezialisten stellen auf ihrer Homepage eine Vielzahl von ICC-Profilen zum kostenlosen Download bereit, ergänzt um weitere Unterlagen rund ums Farbmanagement und digitale Arbeitsabläufe. Konkret bedeutet das: Laden Sie die Profile „eciRGB v2“ und „ISO Coated v2 (ECI)“ herunter. Kopieren Sie sie anschließend in „WINDOWS/ system32/spool/drivers/ color“ oder in „Benutzer/ Benutzername/Library/ ColorSync/Profiles“. Jetzt wählen Sie die beiden Arbeitsfarbräume aus. Für einen rein fotografischen Workflow kann der Farbraum „Adobe RGB“ eine Alternative sein. Behalten Sie in Dateien eingebettete Profile bei.“
Viele Grüße an Proof.de, Sie waren also einiges früher dran als die Experten von Datacolor 🙂
Mit besten Grüßen
Werner Fuchs