„Digital First“ heißt oft: „Farbprobleme Second!“

PANTONE oder sRGB zu CMYK Optimierung

Immer öfter erreichen uns in letzter Zeit Farbmanagement-Consulting-Anfragen, bei denen „Digital First“-Designs an ihre Grenzen geraten: Nämlich immer dann, wenn nach einigen Monaten oder Jahren der erste Messeauftritt, der erste Jahresbericht oder der erste Katalog im klassischen Onlinedruck ansteht. Und genau in diesem Moment fällt allen Beteiligten auf, daß sie gar nicht wissen, wie sich ihre „Digital First“-Farbstrategie im Druck darstellen soll. Doch zeigen wir das Problem einmal von vorne:

Digital First = Erste Priorität für digitale Online-Medien. Aber was, wenn der Druck kommt?

Auch bei großen Weltkonzernen bis kleinen Unternehmen gilt heute bei Designs oder Redesigns oft: Wir entwickeln alles zuerst für Digital. Agenturen entwerfen daher für das neue Corporate Design RGB-Farbwelten, oft mit knackigen, gesättigten Bildschirmfarben und kräftigen Pastelltönen. Und wenn für verschiedene Produkte oder Kommunikationslinien Farben verwendet werden, dann entsteht eine komplette Unternehmensfarbwelt mit vielen Corporate-Design-Farben in RGB, werden präsentiert und abgenommen, das Online-Präsentationsportfolio wird auf den Weg gebracht und die Firma digital in neuem Corporate-Design-Licht präsentiert.

Das ganze funktioniert ja erst einmal gut, und jeder schaut das an seinem Monitor an und ist zufrieden. Aber dann nach einem Jahr steht die erste Messe, der erste gedruckte Jahresbericht ins Haus. Alles klar denken Agentur und Kunde, wir nehmen mal unsere „Digital-First“-Farben zur Hand und drucken die im Offset in unseren Jahresbericht und im Digitaldruck auf unsere Messewand und auf Plakate. Doch spätestens, wenn der erste Designentwurf aus dem Laserdrucker vorliegt und die Druckerei die ersten Seiten des Kataloges angedruckt hat, ist farbliches Katerfrühstück angesagt.

  • „Ach Mist, das sieht ja ganz anders aus als auf online an meinem Monitor.“
  • „Das Blau ist jetzt irgendwie zu lila, oder? Oder ist das Lila jetzt blau?
  • „In der Präsentation auf dem Großbildfernseher sah das irgendwie anders und besser aus, oder?“
  • „Das knackige Ultramarin ist auf dem Naturpapier ziemlich verwaschen und blass…“
  • „Idee: Wir drucken mit PANTONE Farben, dann wird es bunter. Aber: Mit welchen denn?
  • „Bei Heiner hat der PANTONE Fächer super zum Bildschirm gepasst, aber bei Ingrid gar nicht.“
  • Und wie, drei PANTONE-Farben und CMYK im Druck kostet viel mehr?“

Spätestens jetzt wird allen Beteiligten klar, daß es jetzt schwierig wird und ein gutes Stück Arbeit vor ihnen liegt. Anhand eines konkreten Beispiels aus der vergangenen Zeit nehmen wir einmal an: Für über 10 sRGB-Farbtöne müssen schnell Entsprechungen für Sonderfarben und CMYK für Bilderdruck und Naturpapier gefunden werden. Hier tauchen wichtige Fragestellungen auf:

  • Wer hat das Farbdesign denn aufgrund welcher Ansicht vor einem Jahr entschieden?
  • Haben die die Farben am Monitor gesehen? Am Beamer? Am iPad? Am Großbild-TV? Waren die Dinger kalibriert?
  • Soll mit PANTONE oder mit CMYK oder beidem gedruckt werden? Coated? Uncoated?
  • „Die Druckerei war so freundlich und hat uns für alle Farbtöne eine PANTONE Farbe ausgesucht.“
  • Eine PANTONE Farbe? Für Coated und Uncoated? Von was sind die denn ausgegangen? Und wie haben sie die am besten passende PANTONE Farbe denn bestimmt? Durch Auge? Messung? Berechnung?

Proof.de macht „Digital First“-Farbwelten druckbar.

Wir konnten schon vielen Kunden bei der Entscheidungsfindung und der Umsetzung von „Digital First“-sRGB Online-Farbwelten in druckbare Farben unterstützen. Das heißt nicht, daß wir für alle Online-Farben optimale Umsetzungen in CMYK oder PANTONE Sonderfarben finden konnten. Aber das heißt, daß wir für alle Farben gute Umsetzungswerte bestimmen konnten, und bei starken Abweichungen erklären konnten, warum diese aufgetreten sind, und anhand welcher Kriterien wir uns für die beste der schlechten Umsetzungen entschieden haben. Wie weit war die Original-Farbe „Out of Gamut“? Richten wir uns besser nach der größtmöglichen Buntheit, oder nach der bestmöglichen Helligkeitsentsprechung, die dann vielleicht eben weniger bunt ist? Können wir für Bilderdruck und Naturpapier die gleiche PANTONE Sonderfarbe verwenden, oder verwenden wir unterschiedliche Farben für Coated und Uncoated?

Wir setzen bei solchen Farbberatungs-Aufträgen nicht auf Hokuspokus, sondern auf Messung, Bestimmung und Berechnung von Farbabständen.

Oftmals wird es einfacher, über Farben zu sprechen, wenn man über Messungen spricht, und nicht über Gefühle. Mit einer Farbmatrix lässt es sich oftmals zeigen, wie ein mehr oder weniger an Cyan und Magenta bei einem Farbmix aussehen würde. Mit einem Muster oder einem Fächer als Referenz lassen sich so Farben einfacher abmustern und besser nachvollziehen, wo die Limitationen einer CMYK Umsetzung und eines Farbraumes liegen.

PANTONE zu CMYK Optimierung von Proof.de: Farbmatrix zur Abmusterung von bereits existierenden Drucken und Farbvorlagen wie PANTONE Fächern oder lackierten Referenzen.

Am Ende bestimmen wir dann mit dem Kunden für seinen Anwendungszweck gemeinsam die beste Farbumsetzung: Wird im Layout auf ein buntes sRGB Farbfeld in weißer Schrift geschrieben, dann ist es vermutlich hilfreicher, auf einen gesättigteren, und dafür etwas dunkleren Farbwert zu setzen, der den Kontrast und die Lesbarkeit der weißen Schrift zum bunten Hintergrund erhöht. Wird dagegen in Schwarz auf die Fläche geschrieben, dann ist es oft hilfreich, die Helligkeit nahe am sRGB oder PANTONE Original zu halten, und dafür auf ein „Mehr“ an Buntheit zu verzichten. Definieren wir unterschiedliche PANTONE Farben für Coated und Uncoated, oder verwenden wir aus Gründen der Einheitlichkeit und einfachen Kommunikation nur eine Farbe? Und verwenden wir aus denselben Überlegungen die gleichen CMYK Werte für Bilderdruck und Naturpapier, oder unterschiedliche?

Sie benötigen eine sRGB in CMYK Umsetzung? Sprechen Sie uns an.

Wenn Sie Bedarf an einer Umsetzung von RGB-Farben aus „Digital First“-Coproprate Designs nach CMYK haben, dann sprechen Sie uns jederzeit gerne an. Wir beraten und helfen Ihnen transparent und kompetent und unterstützen Sie darin, um die bestmögliche Lösung für Sie und mit Ihnen zu erzielen.

Gamutmap: Das Farb-Tool für cross-mediales Design

Gamutmap mit Hover-Anzeige der Farbwerte für verschieden Farbräume mit unterschiedlichen Farbsystemen

Durch unser Engagement bei freieFarbe e.V. wurde beim letzten Treffen in der Schweiz der Wunsch nach einem crossmedialen Tool für Designer laut, mit dem man Schnittmengen von Farben aus dem freieFarbe CIELAB HLC Colour Atlas XL bilden kann.

Mit Gamutmap hat die Proof GmbH nun ein solches Tool geschaffen, das allen Designern kostenlos zur Verfügung steht. Mit Gamutmap können aus 34.250 Farben des gesamten CIELAB Farbraumes nahezu 100 einzelne Farbräume angezeigt, oder Schnittmengen aus vielen kombinierten Farbräumen angezeigt werden.

Ein Beispiel: Als Designer suchen Sie nach Farben für ein neues Corporate Design, die sowohl in sRGB für das Internet, in ISOCoatedV2 für den Druck der Imagebroschüren und in PSOUncoatedV3 für den Druck des Briefpapieres zur Verfügung stehen. Für Videoproduktionen soll zudem der Rec.709 Farbraum berücksichtigt werden.

In Gamutmap können Sie nun ganz einfach die Farbräume sRGB, ISOCoatedV2, PSOUncoatedV3 und Rec.709 anwählen und dann auf „show“ klicken. Nach wenigen Sekunden sehen Sie nun nur noch diejenigen Farben, die in allen ausgewählten Farbräumen vorhanden sind. Wenn Sie über einen Farbfeld mit der Maus ziehen, dann sehen Sie direkt die absolut farbmetrischen Werte der Farbe in allen ausgewählten Farbräumen und können diese direkt kopieren und in ihre Zwischenablage kopieren.

Rechts oben steht Ihnen ein vertikales Farbrad zur Verfügung, um schnell zum allen Hue-Farbtönen des HLC CIELAB Farbraumesnavigieren zu können.

Da der Hex-Wert des sRGB Farbraumes ebenfalls noch interessant war, wurde dieser Farbraum noch zusätzlich für die Anzeige markiert. Die HLC- und Lab-Werte aller Farben können direkt in der Farbtabelle abgelesen werden. Alle anderen Farbwerte können einfach nach der Mausbewegung auf das gewünschte Farbfeld in die Zwischenablage kopiert werden. Für das im obigen Beispiel angezeigte Farbfeld sieht das so aus:

HLC: H005 | L055 | C035
Lab: 55 | 34,867 | 3,05
sRGB: 188 | 106 | 128
sRGB (HEX): #BC6A80
Rec. ITU-R BT.709-5: 188 | 87 | 115
ISO Coated V2 (ECI): 14 | 64 | 27 | 11
PSO Uncoated V3 (Fogra52): 10 | 70 | 34 | 8

Gamutmap ist „Work in Progress“

Wir sind sicher, dass gamutmap vielen Designern eine große Hilfe bei der Gestaltung von Cross-medialen Corporate Designs sein wird und freuen uns sehr, dass wir das Projekt mit den Mitgliedern von freieFarbe e.V. starten und anschieben konnten. Gamutmap ist für uns „Work in progress“, das heißt: In den kommenden Wochen werden wir weitere Funktionalitäten und Features zu Gamutmap ergänzen. So ist zum Beispiel eine deutsche Version in Arbeit, und auch der Download von spektralen D50 CxF Daten der ausgewählten Farben soll in Zukunft direkt beim Hovern über dem jeweiligen Farbfeld möglich sein, wenn das Feld im Gamut des freieFarbe CIELAB HLC Colour Atlas XL ist. Weitere Funktionserweiterungen stehen bereits auf unserer Wunschliste… 🙂

Wir freuen uns über Anregungen, Kritik, Wünsche und jede Unterstützung für die Erweiterung und Ergänzung von Gamutmap.

Ein Video zur Anwendung von Gamutmap von Peter Jäger von freieFarbe e.V. finden Sie auf youtube und auf der seiner Schulungsplattform com2publish.ch:

Preview Youtube Video Gamutmap.com

 

 

Einfache Umrechnung von Pantone – HKS – CMYK – RGB mit Adobe Photoshop

Farbwähler in Photoshop

Farbbücher Auswahl in Adobe Photoshop CC: HKS, Pantone, CMYK und vieles mehrÖfter einmal stellt sich die Frage, was für einer Pantone Farbe denn HKS 43 K entspricht. Oder was für einem CMYK Wert? Und was für einer Webfarbe in RGB?

Wer Adobe Photoshop besitzt, der kann diese Umrechnungen direkt dort durchführen. In Photoshop CC sind alle namhaften Farbbücher mit Werten hinterlegt.

Nehmen wir an, wir suchen die Pantone Entsprechung und die passende CMYK Farbe von HKS 43 K.

1.: Öffnen Sie die Farbpalette in Adobe Photoshop und wählen Sie als Buch HKS K und dann die Farbe HKS 43 K aus. Alle namhaften Farbbücher sind in Photoshop direkt hinterlegt.

Farbauswahl von HKS 43 K im Buch HKS K in Adobe Photoshop CCDie Farbe entspricht einem Lab Wert von 26/29/-79. Auch ein CMYK Wert ist bereits hier hinterlegt. Wählen Sie einfach das Buch HKS K Process:

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Layout in RGB, Druck in CMYK. Probleme?

Insbesondere in größeren Unternehmen stellt heute das Layout in RGB eher die Regel als die Ausnahme dar. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand:

  • Das Layout findet in einem großen, nahezu medienneutralen Farbraum statt
  • Alle Photoshop Filter stehen uneingeschränkt zur Verfügung
  • Der Prozess der Farbraumkonvertierung nach CMYK wird so spät als möglich in den Produktionsprozess verlagert

In der Praxis stehen aber insbesondere an zwei Stellen mögliche Probleme ins Haus.

Problemstellung 1: CMYK Konvertierung im letzten Schritt.
Der Katalog ist in InDesign gelayoutet, alle Daten stimmen perfekt, als letzter Schritt vor Druck und Proof steht der Export in ein druckfähiges PDF in CMYK an. Im Normalfall erfolgt das über einen Preset in InDesign, in dem die genauen Spezifikationen für die Farbraumkonvertierung definiert sind. In der Praxis ist dieser Farbraumtransfer aber kaum zu überwachen. Das Problem: Selbst wenn Sie in der exportierten PDF Datei z.B. die Farbwerte in Acrobat kontrollieren, zeigt Ihnen Acrobat nicht wirklich die enthaltenen Farben an. Auch bei fälschlicherweise immer noch enthaltenen RGB Bildern würde Ihnen Acrobat brav CMYK Werte anzeigen. Im Druck können aber beim erneuten Verarbeiten der Daten andere CMYK Werte entstehen. Da sah vor kurzem so aus:

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Warum sich Monitor und Papier in Sachen Farbe nicht verstehen.

Farbe ist Farbe, sollte man denken. Das stimmt. Aber haben Sie schon einmal versucht, die Farbe Ihres neuen Autos oder Ihrer neuen roten Geldbörse am Telefon einer Bekannten zu erklären? Da merken Sie schon, daß menschliche Farberkennung und die Wiedergabe derselben in einem anderen Medium sehr schwierig sind.

Das gleiche gilt für Computer – besser: Monitore, und Drucker – also: Laserdrucker, Tintenstrahldrucker bzw. Zeitungsdruck oder Offset-Broschürendruck.

Wieso ist das Rot auf einem Monitor ein anderes Rot als genau dasselbe Rot, das auf einem Papier gedruckt ist? Ganz einfach: Legen Sie das Papier vor den Monitor. Die beiden Rottöne sind exakt dieselben. So. Und jetzt verdunkeln Sie den Raum vollständig. Was sehen Sie? Das Rot auf dem Monitor ist immer noch rot. Und genau dasselbe Rot auf dem Papier? Das ist jetzt Schwarz. Warum das? Ganz einfach:

Ein Monitor fügt dem bestehenden Umgebungslicht Licht, also Spektralanteile hinzu. Sehen Sie auf einem Monitor Rot, dann deshalb, weil der Monitor aktiv rotes Licht aussendet.

Und nun das Papier: Wann sehen Sie auf einem Papier Rot? Genau dann, wenn weißes Licht auf das Papier fällt, zum Beispiel durch ein Fenster oder eine Lampe. Und wann sehen Sie die auf einem Papier die Farbe Rot? Wenn weißes Licht auf das Papier fällt, und das Papier dem weißen Licht die nicht-roten Spektralanteile entzieht und das rote Licht reflektiert. Genau dann sehen Sie die Farbe Rot.

Eine Farbe, zwei völlig unterschiedliche Wege der Erzeugung. Und genau hier setzten die Farbkalibrierung und der Proof an. Die Strategie? Messen. Und das unter festgelegten Bedinungen und nicht mit dem menschlichen Auge, sondern mit „unbestechlicher“ Technik.

Vereinfacht gesagt: Ein Monitor-Kalibrationsgerät kann Ihren Monitor ausmessen und genau erkennen, „wieviel“ Farbe Ihr Montor darstellen kann, und „wie falsch“ Ihr Monitor Farbe darstellt. Und wenn Ihr Computer das weiß, kann er den Monitor korrigieren.

Ein weiteres Messgerät kann neutrales weißes Licht auf ein Papier aussenden und die reflektierte Farbe messen. Je nach Druckverfahren und Papier sieht die Farbe völlig unterschiedlich aus, aber das Messgerät sieht wiederum, „wieviel“ Farbe der Druck darstellen kann, und „wie falsch“ der Druck Farbe darstellt. Und wenn Ihr Computer das weis, kann er das korrigieren. Und:

Wenn der Computer die Farbdarstellung von Monitor und Drucker kennt, dann kann er die Darstellung so korrigieren und angleichen, dass beides derselben Farbe entspricht. Das funktioniert natürlich nur, wenn das Licht, das das Papier beleuchtet in Farbe und Helligkeit ebenfalls bekannt und normiert ist.

Und wie funktioniert der Proof? Ganz einfach:
Wenn ein Computer auch noch weis, daß das endgültige Druckerzeugnis im Offsetdruck auf einem Bilderdruckpapier gedruckt werden soll, und er kennt die Farbdarstellung dieses Druckverfahrens, dann kann er das auf Monitor und auf einem Tintenstrahldrucker simulieren. Am Monitor ist diese farbverbindliche Darstellung ein sogenannter „Softproof“, die farbverbindliche Vorschau des späteren Druckes auf dem Tintenstrahldrucker heißt „Proof“ oder „Kontrakt Proof“.

Dieser Tintenstrahldruck muss sehr präzise sein, und in Farbraum und Farbsimulation höchsten Ansprüchen genügen. Und da die dahinterstehende Bildverarbeitungstechnik, Farbabgleichungstechnung und Messtechnik nicht eben sehr billig ist, sind Proofs auch nach wie vor zumeist „teure“ Tintenstrahldrucke. Durch neue Drucksysteme und preiswerte und bessere Messtechnik haben sich aber auch hier in den letzten Jahren die Preise deutlich nach unten bewegt.

Welcher RGB Arbeitsfarbraum ist für farbverbindliches Arbeiten geeignet?

Vergleich eciRGB_V2 (weiß) und AdobeRGB 1998

In den Anfangszeiten von Farbräumen wurde von Apple und z.B. in Photoshop bis Version 5.5 standardmäßig der Monitorfarbraum als Arbeitsfarbraum eingestellt. Doch wurde schnell klar, daß in einer Agentur mit 10 Macs in 10 verschiedenen Farbräumen gearbeitet wird. Ein neutrales Konzept musste also her.

RGB Farbräume gibt es wie Sand am Meer. Im Bereich der Print-Medien existieren zur Zeit primar noch drei verschiedene Varianten: sRGB, AdobeRGB(1998) und eciRGB_V2.

Der sRGB Farbraum findet sehr stark im Bereich von Digitalkameras Verwendung und ist hier im Consumer-Segment der Branchenprimus. Problem für den Druck: sRGB ist ein relativ kleiner Farbraum, und deckt die Farbmöglichkeiten moderner Offsetdrucksysteme und von Digitaldruckern nicht ab. Da also Offsetdruck-Profile wie ISOCoated_v2 einen deutlich größeren Farbraum haben, macht es also wenig Sinn, in sRGB Retuschen auszuführen.

Optimal aus unserer Sicht ist eciRGB_V2, eine Weiterentwicklung von eciRGB. Dieser Farbraum wurde speziell für die Verwendung im Druckbereich geschaffen und bietet einige Stärken:

  • Er deckt die Farben aller heutigen Druckfarbräume ab (Offset, Tiefdruck, Rollenoffset, Zeitung), ist aber nicht viel größer und verschenkt damit keine Auflösung.
  • Gleiche Töne von Rot, Grün und Blau ergeben neutrale Grautöne
  • Zwischen 0/0/0 und 50/50/50 herrscht grob der gleiche Abstand wie zwischen 50/50/50 und 100/100/100. Die Schwarzsteigerung wird als ähnliche gesehen.
  • Die Weiße liegt bei 5000 Kelvin und das Gamma bei 1.8

Der eciRGB_v2 Farbraum kann auf den Seiten der European Color Initiative (ECI) kostenlos heruntergeladen werden.

Der durch Adobe seit Photoshop 5.5 und heute in allen Teilen der Adobe Produktpalette weit verbreitete Farbraum AdobeRGB 1998 ist ebenfalls gut für den Druckbereich geeignet, arbeitet allerdings mit einem Gamma von 2.2 und ist auf Weißegrade von D50 bis D65 ausgelegt. Sämtliche gängigen Druckfarbräume können in AdobeRGB 1998 ebenfalls gut abgebildet werden. Eine Adobe Dokumentation zu diesem Farbraum finden Sie hier.

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